IZET Startup Story
02.04.2025
„Es könnte doch einfacher gehen“

Von einem, der die Probleme seiner Kunden verstanden hat 

Beschweren sollte man sich ja eigentlich nicht so häufig. Doch wie aus Wehklagen ein wirklich gutes Produkt entstehen kann, erzählt Jannes Köhler, Gründer von Univelop. Das Unternehmen bietet eine flexible, zukunftsweisende Lösung für Unternehmen, die ihre Geschäftsprozesse effizient und digital gestalten wollen. 

Facts

  • Unternehmen: Univelop
  • Gründer: Jannes Köhler
  • Gründung: 2020
  • Mitarbeitende: 20+
  • Preise:
  • 2021: Überflieger Wettbewerb
  • 2023: Best of Digitales.SH
  • 2024: Pitch-Slot auf Europas größter Startup-Konferenz SLUSH, Auswahl durch WT.SH GmbH 
Jannes Köhler, Günder von IT-Dienstleister Univelop, im Beratungsgespräch zu No-Code-Plattformen.

Mit Beschwerden damaliger Kunden beginnt alles. Als Jannes Köhler während seines dualen Studiums und seiner Arbeit bei großen IT-Dienstleistern die Probleme vieler Unternehmen hautnah miterlebt: „Meine Mitarbeiter verstehen nicht, wo sie hingucken sollen. Sie brauchen eigentlich viel weniger als diese riesigen Systeme.“ Diese Erfahrungen führen ihn zu der Idee, eine benutzerfreundliche, flexible Softwarelösung zu entwickeln, die sich den Bedürfnissen der Unternehmen anpasst. Jannes Köhler resümiert: „Das war der Pain, den ich immer gehört habe. Und ich dachte: Es könnte doch einfacher gehen.“ 

Univelop, ein vielversprechendes Startup im IZET Innovationszentrum, bietet innovative Softwarelösungen für Unternehmen an. Gegründet 2020 von Jannes Köhler, setzt Univelop auf eine No-Code-Cloud-Plattform, die es ermöglicht, Geschäftsprozesse durch einfaches Drag-and-Drop zu automatisieren. Das heißt: Mittels eines Baukastensystems können die Kunden ihre Geschäftsanwendungen, wie Warenwirtschaft, Zeiterfassung oder Projektmanagement, selbst gestalten; neue Parameter hinzufügen oder nicht genutzte verschwinden lassen.

No-Code Baukastensystem von Univelop zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen
Was für die Anwender ein einfaches Baukastensystem ohne Coden ist, wird im Hintergrund bis ins feinste Detail ausgearbeitet (hier ist dann doch ein bisschen Code gefragt)

Wenn der Kunde dich besuchen will, du aber kein Büro hast

Kurz nach der Gründung das große Problem: Ein Kunde will Jannes besuchen. „Da bekommst du erst einmal Panik. Aber dann fiel mir das IZET Innovationszentrum ein. Hier buchte ich einfach einen Raum für den Tag. Und das Gespräch, das verlief übrigens erfolgreich,“ lacht der gebürtige Steinburger. Mit seinen ersten beiden Mitarbeitern mietet Jannes dann ein festes Büro im Innovationszentrum. „Das war für uns ein echter Glücksgriff. Wir haben ja nicht nur einen Raum gemietet, sondern bekamen auch die Expertise und das Netzwerk obendrauf. Thomas Schmidt kam eines Tages auf mich zu: ‚Erzähl mal, was machst du eigentlich?‘ Und prompt hatte er eine Handvoll potenzieller Kunden für mich. Der Anfang ist wirklich schwierig ohne Netzwerk. Thomas‘ Empfehlungen haben uns richtig vorangebracht und dazu geführt, dass wir für den Innovationsvorreiter Schütt Holzbau arbeiten konnten.“ 

Auch für Kunden wie das Wacken Open Air Festival, die POHL Gruppe oder die Stadtwerke in Neumünster und Steinburg entwickeln Jannes und sein mittlerweile über 20-köpfiges Team maßgeschneiderte Anwendungen. Die Kunden können ihre Plattformen selbst konfigurieren – und das ganze ohne Entwickler zu sein. 

Wacken und Technologie: Startup für modulare Softwarelösungen und No-Code-Plattformen
No Code No Problem: Über 17.000 Menschen arbeiten beim Wacken Open Air. Die Logistik, Künstlerverwaltung oder auch die unzählbaren Dienstleister wurden alle mithilfe einer Anwendung von Univelop organisiert

Künstliche Intelligenz als Prozessoptimierer 

Die Preisträger des Überflieger-Wettbewerbs wollen zukünftig AI-First-Software einsetzen. Das bedeutet, dass die Software durch Künstliche Intelligenz gesteuert werden kann. Die Kunden sollen mit ihrer Anwendung einfach per Sprachchat in den Austausch gehen, zum Beispiel in dem sie anweisen: „Prüfe, welche Projekte schlecht laufen und analysiere, ob es dort an ähnlichen Arbeitsschritten hakt.“ Oder sie sagen der KI: „Überwache mein Mailpostfach. Wenn da ein neuer Kunde schreibt, leg diesen bitte in der Datenbank an.“ Sie möchten ihren Kunden so helfen, sich auf das wichtige, das menschlich-intelligente in ihren Unternehmen zu fokussieren. 

Berlin, Hamburg? Headquarter: Itzehoe! 

So flexibel, wie CEO Jannes Köhler seinen Kunden Lösungen anbietet, so beweglich arbeiten auch seine Mitarbeiter: „Ein paar Arbeiten aus Berlin, ein paar aus Hamburg, und viele natürlich in unserem Headquarter im IZET.“ Dass das Hauptbüro einmal noch größer wird und ins umgebende InnoQuarter umziehen wird, das können sich die Univelops gut vorstellen. Der informelle Austausch im IZET Innovationszentrum und auch mit Unternehmen aus dem InnoQuarter machen den Standort für Jannes attraktiv: „Wir haben hier viel Unterstützung erfahren, auch bei der wichtigen Mitarbeitersuche. Es ist wertvoll, einen Sparringspartner an seiner Seite zu haben, der sein Netzwerk für einen ausbreitet und ein offenes Ohr für einen hat.“ 

Seit der Gründung 2020 ist Univelop stark gewachsen und beschäftigt heute über 20 Mitarbeiter. „Wir kriegen momentan ungefähr einen neuen Mitarbeiter pro Monat dazu“, berichtet Jannes stolz. Direkt nach der Gründung baute er sein Team aus Werkstudenten auf. Heute gehört neben Developern und Success Managern ein erfahrener CTO zum Kernteam, der die Softwareentwicklung leitet, sowie eine CFO, die Finanzen und Personal verantwortet. 

Übrigens gehört auch das IZET Innovationszentrum mittlerweile zu den Kunden von Univelop. 

Das Univelop Team – Entwickler innovativer Softwaretools für Industrie und Mittelstand
Gründer Jannes Köhler (Mitte) mit einem Teil seiner Univelop-Crew im IZET Innovationszentrum
„KI wird die Welt mehr revolutionieren als das Internet.“
Jannes Köhler - Gründer und Geschäftsführer

Zukunftsvision: „Die Welt hat auf KI gewartet“ 

Wir fragen unsere Member nach ihrer Version einer Tech-Zukunft. Das sagt Jannes mit seinem Hintergrund als No-Code-Fachmann. 

Für Jannes Köhler ist Künstliche Intelligenz das große Thema der Zukunft: „KI wird uns die nächsten Jahre begleiten und die Welt mehr revolutionieren als das Internet.“ In fünf bis zehn Jahren, so glaubt er, werden wir alltägliche Aufgaben an KI-gesteuerte Roboter abgeben können. Mit Blick auf seine Kunden, hilft KI, zurück zum Kerngeschäft zu gelangen: „Als Tiefbauer willst du doch an der Baustelle sein und nicht in der Buchhaltung hängen. KI übernimmt repetitive Aufgaben und schafft mehr Zeit, um sich auf Innovationen und Privates zu fokussieren.“