
Wie eine Plattform aus Itzehoe Content Creatoren neue Einnahmequellen eröffnet
Die Videospielindustrie gehört zu den am stärksten wachsenden Märkten weltweit. 2020, als 80 Prozent mehr Menschen als zuvor ihre Freizeit mit Computerspielen verbrachten, entstand Linkvertise. Die Plattform, gegründet im IZET Innovationszemtrum, bietet Content Creatoren neue Möglichkeiten, ihre digitalen Inhalte zu monetarisieren.
Facts
- Unternehmen: Linkvertise
- Gründer: Marc Aurel Winter
- Gründung: 2020
- Mitarbeitende: 10+
- Geschäftsbereiche: Creator, Ads
- Tochterfima: adfly

Linkvertise, gegründet von Marc Aurel Winter und Moritz Schelkle, ermöglicht Content Creatoren, ihre digitalen Produkte wie Modifikationen, Designs oder Musik entweder über Werbung oder Premium-Abos zu monetarisieren. Die Funktionsweise ist dabei einfach: Die Inhalte stehen den Nutzern frei zur Verfügung, entweder durch das Ansehen von Werbung oder den Zugang über einen Premium-Account. In beiden Fällen erhalten die Creator eine Vergütung – für sie bleibt die Plattform kostenfrei.
Die Idee: Kreativität verdient Anerkennung und Einkommen
Die Idee zu Linkvertise stammt von Marc, der als Industriekaufmann und erfahrener Gaming-Streamer früh den Bedarf für alternative Monetarisierungsmodelle erkannte. Sein langjähriger Schulfreund Moritz – damals aktiv im Bereich Online-Marketing und Webentwicklung – war von Anfang an dabei und wurde der erste Mitarbeiter. „Unser Slogan ‚rewarding world wide creativity‘ drückt aus, dass wir die Kreativität weltweit unterstützen und belohnen wollen,“ erklärt Marc. Heute führen die beiden das Unternehmen gemeinsam: Marc als CEO und Moritz als CPO mit einer zentralen Rolle in der strategischen Produktentwicklung.


„Damals konnte man mit YouTube kaum Geld verdienen.“Marc Aurel Winter - Gründer und Geschäftsführer
Die Anfänge von Linkvertise liegen in der Gaming-Community – einer Welt, in der Marc selbst als Creator aktiv war. Hier erkannte er die Herausforderungen, vor denen viele Content Creatoren standen: „Damals konnte man mit YouTube kaum Geld verdienen. Die Lösung war, vor den Inhalten Werbung zu schalten.“ Diesem Grundstein ist Linkvertise bis heute treu geblieben. Was zunächst in der eigenen Community startete, wuchs über Viralität und Netzwerke zu einer Plattform mit über einer Million Publishern – vorwiegend im Gaming-Sektor. Besonders populär sind Spiele wie Minecraft, bei denen die Community selbst Mods und Add-ons entwickelt, die andere Nutzer herunterladen können.

Innovatives Geschäftsmodell ohne Investoren
Linkvertise ist bislang vollständig selbstfinanziert. Ein bewusster Schritt, der dem Unternehmen maximale Flexibilität gibt. „Wir sind komplett bootstrapped“, betont Marc. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es, frei über die strategische Ausrichtung zu entscheiden: „Mit Investoren kann das schwieriger werden, da man mit Venture Capital, also Risikokapital von Investoren, manchmal eine weitere Entscheidungsinstanz einbeziehen muss.“
Die Plattform bietet ein einfaches, aber effektives Monetarisierungsmodell: User haben die Wahl, ob sie sich Werbung ansehen oder über einen Premium-Account direkt auf Inhalte zugreifen. Die Creator verdienen in beiden Fällen. Dieses Freemium-Modell, bekannt von Plattformen wie Spotify, brachte Linkvertise auch in die kreative Gamer-Szene.
Ein Ort für Kreativität und Werbetreibende
Über die Jahre hat sich Linkvertise stetig weiterentwickelt, zuletzt durch die Übernahme des britischen Konkurrenten adfly. „Wir schaffen gerade eine Plattform, auf der alles an einem Ort ist,“ erläutert Marc seine Pläne. Derzeit sorgen die Creator selbst dafür, dass ihre Links im Netz verbreitet werden. Doch das langfristige Ziel ist es, „dass die Community alle Inhalte direkt auf Linkvertise findet. Es gibt so viele spannende Creator, die es verdienen, auch für andere Publisher sichtbar zu sein.“

Von Minecraft bis GTA – Wo Gaming und Kreativität sich treffen
„Viele Spiele sind so gestaltet, dass die Community selbst dazu kleine Programme entwickelt,“ erklärt Marc. „Minecraft ist das beste Beispiel.“ Hier hat ein Mod zum Zoomen im Spiel beispielsweise über 100 Millionen Downloads über Linkvertise erreicht. Die Plattform zieht vor allem Gaming-Communities an, die kreativ am Spiel mitwirken – von Minecraft und Fortnite bis zu GTA. Aber nicht nur Gamer sind bei Linkvertise aktiv: Auch Designer, Fotografen und Videokünstler nutzen die Plattform, um Inhalte wie Bildbearbeitungstools oder Tutorials anzubieten
Warum Linkvertise das IZET als Heimat gewählt hat
Die Entscheidung für den Standort im IZET Innovationszentrum Itzehoe war für Marc und Moritz eine strategische. „Ein Bekannter hatte uns erzählt, dass Herr Reinholz im Innovationszentrum ein Büro hat, und die Nähe zur Fachhochschule Kiel sowie das Netzwerk des IZET haben uns schließlich überzeugt“, berichtet Marc. „Das IZET hat uns zudem bei der Suche nach Mitarbeitenden unterstützt.“

„Wir könnten uns sogar vorstellen, in das InnoQuarter Itzehoe zu ziehen.“Marc Aurel Winter - Gründer und Geschäftsführer
Linkvertise wächst und sucht Talente
Das Wachstum von Linkvertise ist ungebremst, und das Unternehmen sucht ständig nach qualifizierten Fachkräften, insbesondere im Bereich Data Science, Engineering und Marketing. „Wir suchen immer nach talentierten Mitarbeitenden in verschiedenen Bereichen“, erklärt Marc und lädt Interessierte ein, sich auf der Website über offene Stellen zu informieren oder eine Mail an karriere@linkvertise.com zu schreiben.

Zukunftsvision: „Ein Platz für alle kreativen Assets“
Wir fragen unsere Member nach ihrer Version einer Tech-Zukunft. Das sagt Marc Aurel Winter von Linkvertise:
Marc sieht die Zukunft kreativer Plattformen bei Linkvertise. Er glaubt daran, dass sein Unternehmen zur weltweit führenden Plattform für „creative assets“ aufsteigen wird. Linkvertise fördert die Kreativität vieler Individuen, indem kleineren Creatoren Sichtbarkeit und Einkommenschancen geboten werden. Andere Lösungen am Markt können dies für diese Zielgruppe nur bedingt anbieten.
